er Orden in Europa


Als Ludwig VII., der König von Frankreich, nach seinem Kreuzzug 1154 nach Hause zurückkehrte, begleiteten ihn Ritter aus dem Lazarusorden. Ihnen schenkte der König die Herrschaft Boigny bei Orleans, welcher der Hauptsitz des Ordens in Europa wurde. Bei Paris wurde ihnen eine Kirche überlassen, die ein Hospital des Ordens wurde. Der König schenkte diese Herrschaft nicht ohne Hintergedanken, denn zur dieser Zeit griff die Lepra immer stärker in Europa um sich. Es gab zu dieser Zeit alleine in Frankreich ca. 800 Leprakranke und über 2500 im restlichen Europa. Bei dieser Vielzahl von Erkrankten wurde die Hilfe der Lazarener gerne angenommen, durch Schenkungen wurden die Besitztümer in Europa vermehrt.

Der Deutsche Kaiser Friedrich II. hatte 1211 ein Haus für die Lazarener in Capua gegründet. Zur Zeit des englischen Königs Heinrich II. wurde 1135 durch Roger de Mowbray ein Ordenssitz in Burton Lazars gegründet, um 1130 wurde auch in Schottland durch den König Alexander II. ein Ordensitz in Linlithgrow errichtet. In der Schweiz wurde das Kloster Seedorf um 1200 von den Lazarener gegründet und auch in Ungarn gab es Ordenshäuser. Alle europäischen Ordenshäuser unterstanden Boigny, außer Capua. Wirtschaftlich waren alle Häuser autonom; sie trugen sich selbst. Nach dem Eintritt in ein Ordenshaus übertrugen sie alle weltlichen Güter dem Orden.



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